© Jim Cooper
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Der von Yoko Ono gestiftete Friedenspreis 'LennonOno Grant for Peace' geht heuer an Mordechai Vanunu und Seymour Hersh. Diese Männer verkörpern das, was John Lennon in seinem Song 'Gimme Some Truth' ausgedrückt habe, erklärte sie. Das gab ihr Sprecher Elliot Mintz heute in einer Aussendung bekannt. Übergeben wird der Preis an die diesjährigen Gewinner am 7. Oktober im Rahmen eines Dinners im Sitz der Vereinten Nationen (UN) in New York.
Yoko sagte, die Ausgezeichneten seien "Menschen die sich für das Wohl der menschlichen Rasse ausgesprochen haben, obwohl sie sich damit außerordentliche Schwierigkeiten einge- handelt, aber damit der Wahrheit zum Sieg verholfen haben."
Der israelische Atomexperte Mordechai Vanunu ist erst vor wenigen Monaten - am 21. April 2004 - nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Vanunu, der neun Jahre am Atomreaktor Dimona in der Wüste Negev arbeitete, hatte 1986 der britischen Zeitung 'Sunday Times' Nukleargeheimnisse Israels verraten. Basierend auf seinen Beschreibungen und den heimlich von ihm aufgenommenen Fotos kamen Experten zu dem Schluss, dass Israel über das sechstgrößte Atompotenzial der Welt verfüge.
Noch im selben Jahr entführten Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad Vanunu in Rom und brachten ihn nach Israel. Dort wurde er in einem nicht öffentlichen Prozess zu 18 Jahren Haft verurteilt, von denen er elf in Isolationshaft verbrachte. Seine Freilassung wurde an strenge Auflagen geknüpft. So darf der Atomexperte weder das Land verlassen noch mit ausländischen Medien sprechen. Ob er bei der Preisübergabe in New York dabei sein kann, scheint daher unwahrscheinlich.
Vanunu wurde 1987 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2002 den Nuclear-Free Future Award in der Kategorie "Widerstand". Außerdem wurde er während seiner Haft mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert.
Der US-Journalist Seymour Hersh wurde im Jahr 1969 weltbekannt, als er während des Vietnamkriegs das Massaker von My Lai aufdeckte (das Cover der Yoko Ono-Single 'Now or Never' ist eine Aufnahme aus dem vietnamesischen Ort). 1968 hatten Mitglieder der US- Armee in Son My (in der Sprache der Soldaten My Lai 4) ein Massaker an über 500 Männern, Frauen und Kindern verübte und so den gesamten Ort ausradierte. Die Story, die zunächst niemand kaufen wollte, markierte in der Folge nicht nur Hershs Ruhm, sondern auch den endgültigen Stimmungsumschwung in Amerika in punkto Vietnamkrieg. Die Enthüllung brachte Hersh den begehrten Pullitzer-Preis und einen prestigeträchtigen Job bei der New York Times. 2004 sorgte er erneut für Aufsehen, als er maßgeblich den Folter-Skandal im irakischen Abu-Ghuraib-Gefängnis bekannt machte.
Der in Erinnerung an Ex-Beatle John Lennon geschaffene und mit 100.000 US-Dollar (rund 82.000 Euro) dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Erste Gewinner waren 2002 der israelischen Künstler Zvi Goldstein und sein palästinensischer Kollege Khalil Rabah (LennOno Online News berichtete).
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