16. September 2004

Yoko Ono zeigt bei der Liverpool Biennale nackte Tatsachen

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BBC online

Seit heute zieren Fahnen und Banner mit Yoko Onos erstmals 1997 gezeigter Photoarbeit 'My Mummy Was Beautiful' das Stadtbild (im Bild die Church Street) der Beatles-Hauptstadt Liverpool. Die kontroverse Arbeit, die eine weibliche Brust bzw. den Schritt einer nackten Frau zeigt, ist Yokos Beitrag für die dritte Biennale zeitgenössischer Kunst in der britischen Hafenstadt. In der Schau werden von 18. September bis zum 28. November 40 Werke von Künstlern aus verschiedenen Ländern gezeigt.

Für die diesjährige Biennale haben die Kuratoren KünstlerInnen mit Affinität zur Kultur von Liverpool ausgewählt. Yoko, die anläßlich der Eröffnung (am 17. September) in der Hafen-stadt weilt, über ihren Beitrag: "Diese Arbeit war ursprünglich über meine Mutter, aber als ich entschied sie in Liverpool zu zeigen, habe ich mich plötzlich daran erinnert wie sehr John (Lennon) seine Mutter liebte und das hat mich zu Tränen gerührt. Diese Arbeit in Liverpool wird daher meine Ehrung an John sein."

Die Photoarbeit 'My Mommy Was Beautiful' [Bild] wurde erstmals 1997 im Rahmen einer Ausstellung in der Shoshanna Wayne Gallery in Los Angeles (USA) vorgestellt und war von 20. Oktober bis 20. Novermber 2002 anläßlich der Viennale-Ausstellung 'From My Window' auch im Untergeschoss der Wiener Galerie KlausEngelhorn22 zu sehen.

Web-Tipp:  Externer Link www.biennial.com

Web-Tipp:  Externer Link www.shoshanawayne.com


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16. September 2004

LennonOno-Friedenspreis 2004 geht an Mordechai Vanunu und Seymour Hersh

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© Jim Cooper



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Apple 1853

Der von Yoko Ono gestiftete Friedenspreis 'LennonOno Grant for Peace' geht heuer an Mordechai Vanunu und Seymour Hersh. Diese Männer verkörpern das, was John Lennon in seinem Song 'Gimme Some Truth' ausgedrückt habe, erklärte sie. Das gab ihr Sprecher Elliot Mintz heute in einer Aussendung bekannt. Übergeben wird der Preis an die diesjährigen Gewinner am 7. Oktober im Rahmen eines Dinners im Sitz der Vereinten Nationen (UN) in New York.

Yoko sagte, die Ausgezeichneten seien "Menschen die sich für das Wohl der menschlichen Rasse ausgesprochen haben, obwohl sie sich damit außerordentliche Schwierigkeiten einge- handelt, aber damit der Wahrheit zum Sieg verholfen haben."

Der israelische Atomexperte Mordechai Vanunu ist erst vor wenigen Monaten - am 21. April 2004 - nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Vanunu, der neun Jahre am Atomreaktor Dimona in der Wüste Negev arbeitete, hatte 1986 der britischen Zeitung 'Sunday Times' Nukleargeheimnisse Israels verraten. Basierend auf seinen Beschreibungen und den heimlich von ihm aufgenommenen Fotos kamen Experten zu dem Schluss, dass Israel über das sechstgrößte Atompotenzial der Welt verfüge.

Noch im selben Jahr entführten Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad Vanunu in Rom und brachten ihn nach Israel. Dort wurde er in einem nicht öffentlichen Prozess zu 18 Jahren Haft verurteilt, von denen er elf in Isolationshaft verbrachte. Seine Freilassung wurde an strenge Auflagen geknüpft. So darf der Atomexperte weder das Land verlassen noch mit ausländischen Medien sprechen. Ob er bei der Preisübergabe in New York dabei sein kann, scheint daher unwahrscheinlich. Vanunu wurde 1987 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2002 den Nuclear-Free Future Award in der Kategorie "Widerstand". Außerdem wurde er während seiner Haft mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert.

Der US-Journalist Seymour Hersh wurde im Jahr 1969 weltbekannt, als er während des Vietnamkriegs das Massaker von My Lai aufdeckte (das Cover der Yoko Ono-Single 'Now or Never' ist eine Aufnahme aus dem vietnamesischen Ort). 1968 hatten Mitglieder der US- Armee in Son My (in der Sprache der Soldaten My Lai 4) ein Massaker an über 500 Männern, Frauen und Kindern verübte und so den gesamten Ort ausradierte. Die Story, die zunächst niemand kaufen wollte, markierte in der Folge nicht nur Hershs Ruhm, sondern auch den endgültigen Stimmungsumschwung in Amerika in punkto Vietnamkrieg. Die Enthüllung brachte Hersh den begehrten Pullitzer-Preis und einen prestigeträchtigen Job bei der New York Times. 2004 sorgte er erneut für Aufsehen, als er maßgeblich den Folter-Skandal im irakischen Abu-Ghuraib-Gefängnis bekannt machte.

Der in Erinnerung an Ex-Beatle John Lennon geschaffene und mit 100.000 US-Dollar (rund 82.000 Euro) dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Erste Gewinner waren 2002 der israelischen Künstler Zvi Goldstein und sein palästinensischer Kollege Khalil Rabah (LennOno Online News berichtete).


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