31. Mai 2005

Yoko Ono in der Frankfurter Galerie Portikus

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© Bernd Kammerer




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© www.portikus.de

In der Galerie Portikus in Frankfurt am Main hat Yoko Ono heute innerhalb weniger Minuten einige Kunstwerke gefertigt. Sie sind Teil der Ausstellung «Dream Universe» mit Arbeiten von Studierenden der renommierten Städelschule nach "Instructions" der japanischen Künstlerin. Das Projekt ist bis zum 26. Juni im Portikus, in der Nähe der Kunsthalle Schirn, am Weckmarkt 17 zu besichtigen.

Die Ausstellung nimmt die «Instruction Works» von Yoko Ono zum Ausgangspunkt. Bei diesen Arbeiten, die sie bereits seit den frühen 1960er Jahren kontinuierlich weiterführt, steht die Beteiligung der Betrachter bei der Realisierung der einzelnen Arbeit, die Frage nach ephemeren (vorübergehenden) Eigenschaften und die Entmystifizierung des Kunst- objektes im Vordergrund.

Die 72-jährige Künstlerin zeigte sich bei der Vorbesichtigung angetan von den Ideen der Kunststudenten. Sie selbst malte zunächst einen Punkt mit weißer Farbe auf weiße Leinwand und signierte das Bild mit roter Farbe. Danach wandte sie sich einem «Mend Piece» (Bild) zu: Sie machte sich daran, eine zerbrochene weiße Porzellan-Untertasse wieder zusammenzukleben.

Nach vollbrachter Instandsetzung folgte die Ausstellungsbesichtigung, an deren Ende Yoko Ono abermals zum Pinsel griff, ein blaustichiges Dunkelrot auf der Palette mischte, damit einen Punkt auf weiße Leinwand malte und ihre Initialen in Weiß in die rechte untere Ecke setzte.

In der Pressekonferenz sagte die Witwe von John Lennon, sie freue sich, dass das Interesse der Kunst und nicht den Beatles gelte. Es sei wichtig, dass dieses Interesse gestärkt werde. Dazu möchte sie ermutigen und Inspirationen geben. Es gelte der von Konfrontationen und Gewalt gekennzeichneten gegenwärtigen Welt etwas entgegen- zusetzen. Kunst könne zu einer friedvollen Welt beitragen.

Ihre "Instructions" seien wie Kochrezepte, erklärte die Künstlerin. Den Einfall zu diesem Kunstkonzept hatte sie bereits in den frühen 60er Jahren. Damals habe sie beim Hören von Vogelgesang gedacht, dieser sei nicht in Noten zu übersetzen, aber man könnte es interpretieren. Sie habe viele Ideen für Kunstprojekte nicht realisieren können, zum einen, weil es zu teuer gewesen wäre, zum anderen, weil sie keine ausreichenden technischen Kenntnisse habe, sagte die Japanerin. So seien ihre "Anleitungen" entstanden. Yoko Ono erklärte, sie sei immer Außenseiterin gewesen, was den Vorteil habe, dass sie frei sei zu tun, was sie wolle. "So I did it my way", sagte Ono.

Die Studenten der Frankfurter Städelschule setzten von ihren "Instructions" zum Beispiel diejenige um, 365 Kopien eines Bildmotivs für eine Woche in den Toiletten von Gaststätten auszuhängen, diese wiederum zu fotografieren und später die Bilder der Bilder und am Ende einen bewegten Film über das Projekt zu machen. Motiv ist eine nackte Hinteransicht des Menschen. Ono selbst hatte in einem ihrer Experimentalfilme, «Bottoms» aus dem Jahr 1966, 80 Minuten lang 365 nackte Hintern aus der Londoner Künstlerszene in Nahaufnahme Revue passieren lassen - "eine Petition gegen den Vietnamkrieg, unterzeichnet mit Ärschen", wie sie damals erklärte.

Web-Tipp:  Externer Link www.staedelschule.de

Web-Tipp:  Externer Link www.portikus.de

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31. Mai 2005

US-Band The Dirtbombs veröffentlicht auf neuer CD Yoko Ono-Coverversion

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Die aus Detroit stammende US-Band 'The Dirtbombs' hat auf ihrer heute erschienenen Doppel-CD 'If You Don't Already Have A Look' auch eine Coverversion eines Yoko Ono-Titels veröffentlicht. Auf CD 2, die ausschließlich Coverversionen enthält, findet sich eine Version von 'Kiss, Kiss, Kiss'. Der Song erschien 1980 auf dem Lennon/Ono-Album 'Double Fantasy' und war die B-Seite von John Lennons Comeback-Single '(Just Like) Starting Over'.

Die Band um Frontmann Mick Collins gibt es seit 1992. Die Musik der Dirtbombs ist schwer einzuordnen. Manche sagen die Band macht Glamrock, andere dagegen schreiben von "Garagen-Punkrock mit Soul-Einflüssen". Mick Collins meint: "Wir machen ganz einfach Rock n Roll, yeah!"

Die 'Kiss, Kiss, Kiss'-Coverversion sollte eigentlich auf der B-Seite der dritten Single der Band erscheinen, was aber die Plattenfirma ablehnte, weil sie die Aufnahme "zu verrückt" fand. 'If You Don't Already Have A Look' ist beim US-Label In The Red Records (siehe Web- Tipp) erschienen und auch bei Amazon erhältlich.

Web-Tipp:  Externer Link www.intheredrecords.com

Web-Tipp:  Externer Link www.thedirtbombs.net

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