© Yoko Ono
SF Chronicle/Kate Wade |
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Im Orpheum Theatre in San Francisco hatte heute Abend das Musical 'Lennon' seine offizielle Welturaufführung. 'Lennon' hätte Lennon gefallen, zeigte sich Yoko Ono nach der Premiere des Stückes überzeugt.
Die für gewöhnlich sehr zurückhaltende Yoko Ono hatte Regisseur Don Scardino im Herbst 2003 grünes Licht gegeben, die Lebensgeschichte des Musikers als Musical aufzubereiten (LennOno Online News berichtete mehrfach). Als Zugabe steuerte sie die bislang noch unveröffentlichten Lieder 'India, India' [Text] und 'I Don´t Want To Lose You' [Text] bei.
Mit 27 Songs, darunter 'Imagine', 'Twist And Shout', 'Cold Turkey', 'Working Class Hero', 'Give Peace A Chance', 'Woman' und 'The Ballad of John And Yoko', sowie einem Skript, das zu 90 Prozent Lennons und Yoko Onos eigene Worte benutzt, ist 'Lennon' eine schillernde Hommage an die mit 40 Jahren gestorbene Musiklegende.
Die Suche nach dem idealen Hauptdarsteller wurde raffiniert gelöst. Neun Männer und Frauen - Schwarze, Weisse und Asiaten - treten überzeugend als John Lennon in Aktion. "Er wäre stolz darauf", meint Ono. "Die Zuschauer werden dadurch an seinen festen Glauben an eine vereinte Welt ohne Schranken erinnert".
Beinahe chronologisch wird Lennons Leben mit seinen Liedern nacherzählt. "John war wie ein Tagebuchschreiber. Seine Songs spiegeln seine persönlichen Erlebnisse wieder", erklärt Regisseur Scardino. Mit der Projektion von Familienfotos, Filmaufnahmen, Videos und Lennon-Zeichnungen wird das musikalische Geschehen untermalt: Vom ersten Auftritt der Beatles in Hamburg, ihrem indischen Ausflug in die transzendentale Meditation, über John & Yokos 'Bed-In'- und Antikriegsdemonstrationen, ihre bittere Trennung des Paares, die Geburt des gemeinsamen Sohnes Sean bis zum gewaltsamen Tod des Ex-Beatles im Dezember 1980.
Yoko Ono hat hat kein Problem damit, recht persönliche Songs, wie 'I Don't Want To Lose You' auf einer Show-Bühne zu präsentieren. Lennon habe gerne über seine Gefühle und Erkenntnisse geredet und dies seinen Fans mitgeteilt, versicherte sie dem 'San Francisco Chronicle'. Für Regisseur Don Scardino geht 'Lennon' mit seiner politischen Aussage weit über ein Pop-Spektakel hinaus. Die begeisterte Premieren-Zuschauerin Lisa Hori-Garcia gibt dem Regisseur Recht. "Lennons Friedensbotschaft ist heute genauso wichtig wie damals. Doch neben der ernsteren Aussage des Stückes ist es einfach ein wunderbares Erlebnis, Lennons Lieder und Worte durch so viele unterschiedliche Darsteller neu zu hören."
Web-Tipp: www.lennonthemusical.com
Web-Tipp: www.bestofbroadway-sf.com
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