15. September 2003

Yoko Ono wiederholt in Paris ihr legendäres 'Cut Piece' um für den Frieden zu werben

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© John Schults




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© Michel Euler

Im Pariser Theâtre Le Ranelagh hat Yoko Ono heute Abend nach fast 40 Jahren erneut ihre Performance 'Cut Piece' gezeigt - dieses Mal als Demonstration für den Frieden. Rund 200 geladene Gäste - darunter auch Sohn Sean Tara Ono Lennon - wurden Zeugen der Neuauflage ihres wohl bekanntesten Happenings, das anno 1964 für Furore gesorgt hatte (LennOno Online News berichtete).

Etwa eine Stunde lang saß Yoko Ono auf einem Holzstuhl auf der Bühne des kleinen Theaters und ließ sich von den Besuchern der Aktion mit einer Schere Stücke ihrer Kleider - Yoko trug einen schwarzen Seidenrock und ein dazu passendes Top - vom Leib schneiden. Ohne mit der Wimper zu zucken saß sie auf der Bühne, während Menschen aus dem Publikum ihr das enge schwarze Top und den langen Rock vom Körper schnitten, bis sie nur noch in Unterwäsche da stand.

Selbst als eine junge Frau den Träger ihres BHs durchtrennte und ein Mann im Anzug den Blick auf ihre Schenkel freilegte, blieb sie nach außen hin ungerührt. Dass sie Fremden erlaube sich ihr mit einer Schere zu nähern, soll zeigen, dass es an der Zeit sei, dass man einander vertraue, sagte Yoko im Anschluß an die Aktion.

"Ich hatte ein wenig Angst", gestand sie aber hinterher. Sean Ono Lennon - er schnitt das erste Loch in den Ärmel seiner Mutter (siehe [Bild]) - nannte die Performance 'nervenaufreibend'. "Sie (Yoko) ist wirklich mutig, das wieder zu tun. Es war sehr bewegend und sehr intensiv", meinte der knapp 28-Jährige. Die abgeschnittenen Stofffetzen sollten die Dutzenden Teilnehmer an eine Person schicken, die sie liebten, sagte Ono. "Vergesst niemals die Liebe", fügte sie hinzu. In den 60er-Jahren habe sie die Performance aus Wut gemacht, "aber diesmal tue ich es für die Liebe, und das macht einen großen Unterschied", ergänzte sie.

Gemeinsam mit Ehemann John Lennon hatte Yoko Ono in den 60er- und 70er-Jahren zahlreiche ungewöhnliche und zum Teil umstrittene Anti-Kriegskampagnen bestritten. Nach dem Mord an ihrem Mann im Dezember 1980 setzte sie diese Tradition fort. Vor dem Irak-Krieg in diesem Jahr etwa ließ sie in zahlreichen großen Zeitungen Anzeigen mit den Worten 'Imagine Peace ... Spring 2003' (Stellt euch Frieden vor ... Frühjahr 2003) veröffentlichen (LennOno Online News berichtete). Die Kampagne konnte als Anspielung an Johns Solo-Hit "Imagine" verstanden werden. Der Titel ihrer Performance 'Cut Piece' ist offenbar ein Wortspiel mit dem gleichklingenden Wort 'Peace' (=Frieden).

Web-Tipp:  Externer Link www.theatre-ranelagh.com

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14. September 2003

Der ORF zeigt am 7. Oktober eine Dokumentation über den Lennon-Song 'Imagine'


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© ORF/BBC




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© ORF/BBC

Das österreichische Fernsehen (ORF) zeigt am 7. Oktober in der Sendung 'kreuz&quer' die Dokumentation 'Imagine IMAGINE' von Frederick Baker. Der knapp einstündige Film - eine Co-Produktion von ORF und der englischen BBC - ist nicht die x-te Biographie sondern zeigt den Musiker John Lennon als Heiligen der globalen Popkultur und untersucht, warum sein wohl bekanntester Song, "Imagine", zur Ikone der Nach-68er-Generation wurde.

Frederick Baker dokumentiert in diesem Beitrag den Kult, der um die Person Lennons entstanden ist - schon zu seinen Lebzeiten, aber erst recht nach seinem frühen und gewaltsamen Tod. Eine längere Version (90 Minuten) der Dokumentation wird erstmals am 20. September (um 21 Uhr Ortszeit) auf BBC2 gezeigt. Sie soll auch im ORF gezeigt werden - ein Termin für die Ausstrahlung steht aber noch nicht fest.

Der Film - nach einer gemeinsam mit ORF-Redakteur Franz Grabner entwickelten Idee - untersucht, warum der John-Lennon Klassiker so populär werden konnte und bietet exklusiv bisher kaum gesehenes ORF-Archiv-Material über John & Yoko, das neben anderen Höhepunkten zu den echten Überraschungen des Films zählt. Yoko Ono, die mit ihrem Buch 'Grapefruit' Lennon zu "Imagine" inspirierte, kommt in mehreren Exklusiv-Interviews zu Wort.

Die Dokumentation untersucht außerdem die überaus kreative Beziehung zwischen dem musikalischen Superstar Lennon und der Konzept-Künstlerin Ono, die als 'Ballade von John und Yoko' um die Welt ging. Die Geschichte ihres Kennenlernens gehört heute in japanischen Schulen bereits zur Pflichtlektüre im Englisch-Unterricht.

TV-Tipp:  7. Oktober um 23:05 Uhr - in der Sendung "kreuz & quer", ORF 2
TV-Tipp:  8. Oktober um 03:05 Uhr - in der Sendung "kreuz & quer" (Wh.), ORF 2

Web-Tipp:  Externer Link www.orf.at

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