Zahlreiche bislang unveröffentlichte Fotos von John Lennon sind ab dem Wochenende in Berlin zu sehen. Die Ausstellung «John Lennon: Die Jahre in New York» in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin zeigt von Samstag bis 21. Jänner 2006 Bilder und Texte des Fotografen Bob Gruen. Parallel dazu präsentiert auch die Berlin Rock Photo Gallery ab Sonntag ausgewählte Fotos des amerikanischen Rock-Fotografen, der neun Jahre lang Lennons Nachbar war und ein enger Freund des Musikers wurde.

Zu sehen sind beispielsweise Bilder, die den 1980 erschossenen Ex-Beatle in einem 'New York'-T-Shirt über den Dächern der Stadt zeigen, beim Bootsausflug mit Yoko Ono, nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes Sean im Krankenhaus, bei der Arbeit im Studio und zusammen mit Überraschungsgästen wie Andy Warhol oder Mick Jagger. Entstanden ist ein intimes Porträt von Lennons letztem Lebensjahrzehnt.

Im Nachhinein bedauert Bob Gruen nicht noch mehr Fotos von Lennon gemacht zu haben. "Wenn man denkt, man hätte alle Zeit der Welt, um Bilder aufzunehmen, lässt man viele kleine Momente unbeachtet verstreichen", sagt er. Trotzdem schätze er sich sehr glücklich, dass er bei dem ansonsten gut abgeschirmten Lennon ein und aus gehen konnte, sagte Gruen (Bild) der deutschen Nachrichtenagentur ddp.

Am 1. Oktober ist beim Berliner Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf der Gruen-Bildband «John Lennon - Die Jahre in New York» [Bild] erschienen. Das 176 Seiten starke Buch - ein MUSS für alle Fans von John & Yoko - enthält 200 stimmungsvolle Fotos, die zwischen 1971 und 1980 entstanden sind. Die englische Originalausgabe, «John Lennon - The New York Years», [Bild] erschien beim Verlag Stewart, Tabori and Chang.

Gruen hat bereits zwei Bücher über Lennon veröffentlicht: 1985 erschien beim US-Verlag William Morrow & Co der 112 Seiten starke Bildband «Listen To These Pictures», der 135 Schwarzweiß-Fotos und ein Vorwort von Yoko Ono enthielt. Zehn Jahre später kam in Zusammenarbeit mit Genesis Publications der exklusive und auf nur 3.500 Exemplare limitierte Prachtband «Sometime In New York City» [Bild] auf den Markt.

Bob Gruen ist einer der bekanntesten Rock-Fotografen: Er holte die Rolling Stones, Led Zeppelin, Madonna, Elvis, die Sex Pistols, die Ramones, Elton John, Bon Jovi, Courtney Love und Green Day vor die Linse. Seine Fotos von John Lennon jedoch sind das, wofür er international bekannt wurde. Gruens Arbeiten wurden bereits rund um den Globus gezeigt, in Berlin stellt er aber zum ersten Mal aus.

Ein Schulheft mit Zeichnungen und Gedichten von John Lennon kommt am 15. Dezember bei Sotheby's in London unter den Hammer. Das nach seiner Versteigerung wohl teuerste Schulheft der Welt stammt aus dem Nachlass von Lennons einstigem Englisch-Lehrer Lancelot Burrows. Der hatte sich das Heft, dass acht Zeichnungen enthält, die der spätere Beatles-Star während seines ersten Jahres auf der Quarry Bank High School in Liverpool als 12-Jähriger zu Papier gebracht hat, behalten um es Schülern zu zeigen.

Nun will die Familie des kürzlich verstorbenen Burrows das Schulheft zu Geld machen, berichtete heute die «Liverpool Daily Post». Das Heft ist eines der Flaggschiffe einer Versteigerung von Manuskripten und historischen Büchern und soll dem renommierten Auktionshaus 90.000 Pfund (knapp 134.000 Euro) einbringen.

Beim Konkurrenten Bonhams wird morgen ein erst kürzlich entdecktes, handschriftliches Manuskript von Lennons Friedenshymne "Give Peace A Chance" [Bild] versteigert. Das wertvolle Stück Papier stammt aus dem Besitz des Journalisten Derek Taylor (1932-1997), der mit den Beatles befreundet und auch einige Zeit deren Pressesprecher war. Es ist eines der Flaggschiffe einer Versteigerung von Rock'n'Roll- und Film-Memorabilia und soll dem Auktionshaus 175.000 bis 200.000 Pfund (rund 292.000 Euro) einbringen.