18. November 2005

John Lennon-Interview von 1970 erstmals im Rundfunk

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© Rolling Stone

Jenes ungewöhnliche Interview mit John Lennon, das der Herausgeber des US-Magazins «Rolling Stone», Jann Wenner, Ende 1970 aufgenommen hat, wird jetzt am 3. Dezember zum allerersten Mal im Radio zu hören sein (LennOno Online News berichtete). Die BBC strahlt die Höhepunkte dieses sehr emotionalen Interviews - fünf Tage vor Lennons Todestag - im Rahmen einer einstündigen Sendung mit dem Titel «Archive Hour – Lennon: The Wenner Tapes» im Programm Radio 4 aus.

Mit charakteristischer Offenheit und trockenem Humor sprach Lennon in dem inzwischen legendären Interview über die Trennung der 'Fab Four', über seine Favoriten unter den Beatles-Songs und über ihre Entstehung, über befreundete Musiker wie die Rolling Stones und Bob Dylan, über seine Einstellung zur Revolution und zu Drogen sowie über seine Beziehung zu Yoko Ono.

Lennon zeigte sich nicht nur traurig über das Auseinanderbrechen der Beatles, sondern auch wütend und er ließ kaum ein gutes Haar an seinen Musikerkollegen: Beatles-Partner Paul McCartney sei "nur Hülle ohne Substanz" und Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger "ein Witz". Die Beatles spielten ohnehin in "einer anderen Klasse" als alle anderen Bands, aber sie hätten auch seine "Kreativität unterdrückt", sagte Lennon in dem Interview, das in zwei Teilen - am 21. Jänner (Bild) und am 4. Februar 1971 - im «Rolling Stone»-Magazin schriftlich veröffentlicht wurde. Jahre später kam das Interview unter den Titeln «Lennon Remembers», «Lennon über Lennon - Abschied von den Beatles» bzw. «John Lennon und die Beatles» auch in Buchform auf den Markt.

Der Beatle bekennt in dem Interview, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit McCartney beim Songschreiben schon 1962 aufgehört habe. Danach "haben wir unsere beste Arbeit abgeliefert, wenn wir getrennt gearbeitet haben". Zur Zeit des Interviews existierten die Beatles offiziell zwar noch, doch redeten Lennon und McCartney nur über Anwälte miteinander. Auf die Frage, ob die Band jemals wieder gemeinsam eine Platte aufnehmen werde, antwortete Lennon so präzise wie emotional: "No fucking way" (Nie und nimmer).

Web-Tipp:  Externer Link www.rollingstone.com

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18. November 2005

Kaufte Yoko Ono Lennon-Manuskript von "Give Peace A Chance"?

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© Studio One/Chris Floyd




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© Bonhams Ltd.

Yoko Ono soll gestern ein von John Lennon handgeschriebenes Original-Manuskript für den Song "Give Peace A Chance" gekauft haben. Angeblich 250.000 Pfund (knapp 366.000 Euro) soll die 72-Jährige dem Auktionshaus Bonhams für das wertvolle Stückchen Papier hingeblättert haben, berichtete heute die englische Tageszeitung «The Mirror».

Das Manuskript (Bild) war das Flaggschiff einer Versteigerung von knapp 800 Rock'n'Roll- und Film-Memorabilia, die vorgestern und gestern in London über die Bühne ging. Bei Bonhams hatte man sich für das Manuskript einen Erlös zwischen 175.000 und 200.000 Pfund (umgerechnet 256.000 bis 292.000 Euro) erwartet (LennOno Online News be- richtete erstmals im September).

Wie ein Sprecher des Auktionshauses mitteilte, wurde das wertvolle Stück Papier aber an dem Tag, als es unter den Hammer kommen sollte, zurückgezogen und ging noch vor der Versteigerung für eine "beträchtliche, nicht genannte Summe" an einen "privaten Käufer, der ungenannt bleiben will". Das Manuskript stammte aus dem Besitz des Journalisten Derek Taylor (1932-1997), der mit den Beatles befreundet und einige Zeit auch deren Presse- sprecher war. Lennon hatte den Text von "Give Peace A Chance" 1969 während eines so genannten «Bed-Ins» mit Yoko Ono, in Montreal (Kanada), auf beide Seiten eines Brief- umschlages (Bild) gekritzelt.

Ende September hatte ein handgeschriebener Beatles-Songtext Lennons (Bild) bei einer Versteigerung bei Christie's in London keinen Käufer gefunden. Das Auktionshaus musste eine von John Lennon mit dem Text von "I'm Only Sleeping" bekritzelte Telefonrechnung wieder zu den Beständen zurücklegen, weil niemand den Ausrufpreis für das Lieb- haberstück bezahlen wollte. Bei Christie's hatte man sich einen Erlös von zumindest 200.000 Pfund (rund 292.000 Euro) erwartet.

Web-Tipp:  Externer Link www.bonhams.com


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