5. Oktober 2004

Yoko Ono will in Reykjavík Friedens-Obelisken errichten lassen

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© Wilhelm Eder

Wenn alles klappt, dann wird in der isländischen Hauptstadt Reykjavík bald ein Obelisk an den Weltfrieden mahnen. Die Idee für diesen Friedensobelisken ("Peace Obelisk") stammt von Yoko Ono. Wie sie heute in einer Aussendung bekannt gab, habe sie vorgeschlagen, den Spitzpfeiler in Island zu errichten, weil die Insel zwischen den Kontinenten Europa und Amerika liege. Die Schwingungen des Wunsches nach Frieden sollen sich von Reykjavík aus in die ganze Welt ausbreiten, so die Lennon-Witwe.

Um die Friedensbotschaft zu unterstreichen, sollen die Zeilen "Imagine all the people, living life in peace" (Stell' Dir vor, dass all die Leute ein Leben in Frieden führen) aus John Lennons 'Imagine' und "A Dream you dream together is reality" (aus Yokos Song 'Now Or Never') in vielen Sprachen in die Außenseite des Obelisken eingraviert werden. Zusammen mit dem Reykjavik Art Museum arbeitet Yoko derzeit an den Entwürfen für das Bauwerk und sucht nach einem geeignet Standort für die Spitzsäule, die bereits nächstes Jahr fertiggestellt werden soll.

Yoko Ono über ihr Projekt: "Derzeit gibt es ein Wettlauf zwischen den Menschen - zwischen denen die nach Frieden verlangen und denen, die an Zerstörung glauben. Es ist an der Zeit, dass wir all unsere Politiker dazu auffordern, ihre Strategien zu überdenken und die Kraft der Verhandlung statt die Kraft der Zerstörung zu verwenden, um jene Angelegenheiten zu lösen, die die Zukunft der Menschheit und unseres Planeten betreffen." Ono abschließend in der Aussendung: "This is the time, we can still make our choice to heal our planet and, together, enjoy its health and beauty for many centuries to come. Send your prayers and your vote for life, to the Peace Obelisk in Iceland. I love you! Yoko October 5th 2004."

Die Republik Island ist nach Großbritannien der zweitgrößte Inselstaat Europas. Die Vulkaninsel liegt im Nordatlantik, knapp südlich des nördlichen Polarkreises und ist damit geographisch näher an Amerika als am europäischen Festland. Reykjavík ist die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt.

  Pressetext des Reykjavik Art Museum (englisch)

Web-Tipp:  Externer Link www.listasafnreykjavikur.is


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1. Oktober 2004

FBI muss letzte Geheimakten über John Lennon herausgeben

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© Jon Wiener.com



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ISBN 0520222466

Die amerikanische Bundespolizei FBI muss bislang unter Verschluss gehaltene Dokumente herausgeben, die in den 70er-Jahren über John Lennon angelegt wurden. Der Richter wies die Einwände der Bundespolizei zurück, wonach die Freigabe der Dokumente die nationale Sicherheit gefährde. Das hat der US-Historiker und Buchautor Jonathan Wiener gerichtlich erstritten. Die Unterlagen müssen nach der Entscheidung eines kalifornischen Gerichts vom Dienstag an Wiener (Bild) übergeben werden. Dieser hatte seit 1983 um die Freigabe der Papiere gekämpft. Einen Teilerfolg erzielte er im Jahr 1997, als er nach einer Gerichtsentscheidung 248 Seiten aus der Akte (siehe Links) zugesprochen bekam. Aus diesen Unterlagen geht hervor, dass John und Yoko jahrelang von Geheimdiensten beobachtet und abgehört wurden.

Das FBI hatte Lennon 1971 und 1972 wegen seiner Aktivitäten in der Friedensbewegung auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges ins Visier genommen. Unter US-Präsident Richard Nixon liefen Bemühungen Lennon aus den USA auszuweisen. Nixon soll sogar gefordert haben: "Schmeißt ihn aus dem Land." Der Republikaner stand damals vor seiner Wieder- wahl. Die FBI-Überwachung begann schon bald nach Lennons Übersiedlung nach New York im Jahr 1971.

Damals meldete FBI-Chef J. Edgar Hoover persönlich ans Weiße Haus, ein "früheres Mit- glied der Gesangsgruppe Beatles" fördere ultralinke Gegner der Republikaner. Vor allem John Lennons Unterstützung radikaler Vietnamkriegsgegner erzürnte Hoover, aber auch, wie das FBI vermerkte, dass "das Subjekt" ein "starker Rauschgiftkonsument" sei. Hoovers Agenten folgten dem Ehepaar Lennon in irische Bars und zu Konzerten, schrieben neue Songtexte mit und recherchierten sogar, dass ein Lennon-Gefährte Diskussionen mit dem Ausruf "Right on" zu unterbrechen pflegte. Dieser "Gefährte" war übrigens ein Papagei.

Nach Wieners Erkenntnissen überwachten und verfolgten FBI-Agenten alle persönlichen, beruflichen und politischen Aktivitäten der Lennons. Die ständige Beobachtung habe sich sowohl auf Musik als auch auf die Beziehung des Ex-Beatle ausgewirkt, glaubt Wiener: "In dieser Zeit trennte er sich von Yoko und ging nach Los Angeles, wo er das Leben eines überdrehten Rockstars führte. Jede Menge Alkohol, Frauen und Drogen", sagte er dem MDR- Kulturreport zum 20. Todestag Lennons.

Wiener, der als Geschichtsdozent an der Universität von Kalifornien lehrt, wollte die FBI- Unterlagen ursprünglich bereits 1984 für sein Buch 'Come Together: John Lennon In His Time' [Bild] verwenden. 2000 hat er die Auswertung der Dossiers dann in dem Buch 'Gimme Some Truth: The John Lennon FBI Files' (Bild links) veröffentlicht.

  John Lennons FBI-Akte  (Teil 1) - 3.04 MB
  John Lennons FBI-Akte  (Teil 2)
  John Lennons FBI-Akte  (Teil 3)

Web-Tipp:  Externer Link http://lennonfbifiles.com

Web-Tipp:  Externer Link www.jonwiener.com


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