© PNP/Toni Scholz
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Mit der ersten umfassenden Retrospektive in Deutschland würdigt das Museum Moderner Kunst in Passau seit heute das künstlerische Schaffen von Yoko Ono. Bis 9. Oktober - dem Geburtstag von John Lennon - werden über 160 Photographien, Plastiken, Installationen, Filme und andere Arbeiten der gebürtigen Japanerin in dem niederbayerischen Museum gezeigt (LennOno Online News berichtete erstmals im November letzten Jahres).
Zu sehen sind Werke aus mehr als vier Jahrzehnten, beginnend mit Onos frühen Objekten aus der so genannten Fluxus-Bewegung. Die speziell für das Museum Moderner Kunst Passau entstandene und von Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger kuratierte Aus- stellung wird nahezu das gesamte filmisches Werk der 72-jährigen Künstlerin zeigen, darunter die bekannten Arbeiten «Bottoms», «Fly», «Smile» oder «Rape».
An der Ortsspitze von Passau, dort, wo Donau, Inn und Ilz sich vereinen, ragen seit heute drei große hölzerne Kreuze in den Himmel. Diese Installation - sie trägt den Titel «Painting To Hammer A Nail In A Cross» - zeigt den Kunstansatz von Yoko Ono: Jeder der aktiv ist, wird zum Täter. Das interagierende Publikum wird aufgefordert Nägel einzuschlagen und kann diese Täterrolle so an einem historisch-religiösen und jedem vertrauten Beispiel erleben - der Kreuzigung.
Am 18. September wird Yoko Ono im Fürstbischöflichen Opernhaus eine Performance zeigen. Ob sie dabei, wie ursprünglich angekündigt, tatsächlich eine Neuauflage ihrer wohl bekanntesten Fluxus-Aktion «Cut Piece» aufführen wird (LennOno Online News berichtete im Mai), hält sich Ono aber noch offen, so eine Sprecherin des Museums. Karten für diese Veranstaltung gibt es seit 1. August an der Museumskasse.
Das Medieninteresse an der Ono-Retrospektive ist jedenfalls enorm. Die Sender ARTE und ORF planen längere Beiträge und die Wochenzeitung «Die Zeit» will der Ausstellung in der "Dreiflüsse-Stadt" eine Sonderseite widmen. Dass dort im Museum Moderner Kunst gleichzeitig Werke von Pablo Picasso, Max Beckmann und Yoko Ono vereint sind, sorgt bundesweit für Aufsehen.
Das Haus wird seit dem Herbst 2003 vom Österreicher Hans-Peter Wipplinger geleitet. Er hatte auch die Yoko Ono-Schau «From My Window» kuratiert, die im Rahmen der Viennale (im Herbst 2002) in der Wiener Galerie KlausEngelhorn20/22 zu sehen war.
Web-Tipp: www.mmk-passau.de
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